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Reisestipendien

Die Norddeutsche Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung (NOUV) schrieb für das Jahr 2016 acht Stipendien zur Teilnahme am ersten „Spring Training Course“ der der European Knee Society in Berlin vom 31.03.-01.04.2016 in Höhe von jeweils 750,- Euro aus.

Ziel war es, den Kontakt zu den europäischen Meinungsbildnern im Bereich der Knieendoprothetik zu ermöglichen und zu intensivieren sowie die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu fördern.

Nachfolgend finden Sie die Reiseberichte der Stipendiaten:

Dank einer Ausschreibung der NOUV konnte ich vom 31.03.- 01.04. kurzfristig als Stipendiat am ersten Spring Training Course der European Knee Society teilnehmen.

Das interaktiv angelegte Kursformat erweckte mein größtes Interesse.

Im ersten Block am Donnerstagmittag wurden Therapiemöglichkeiten erläutert, die vor einer totalen Kniegelenksendoprothese in Frage kommen.

Prof. Lustig referierte zum Thema der Umstellungsosteotomien, bevor sich PD Dr. Hube, Prof. Price sowie Prof. Chapman-Sheath zum teilendoprothetischen Ersatz äußerten. Sehr interessant für mich war der anschließende Vortrag von Dr. Holz aus Hamburg zum Kine-Spring-System und zum Uni-Spacer, da ich mit diesen Systemen in meiner bisherigen Tätigkeit noch nicht in Berührung kam.

In der Mittagssession wurde eine Umstellungsosteotomie praktisch geplant und Tipps und Tricks der Referenten weitergegeben.

Im sich anschließenden Workshop wagten Prof. Haddad, Prof. Bellemanns und Herr Nevelos  einen Blick in die Zukunft über mögliche, respektive in Vorbereitung befindliche Innovationen im Bereich der Knieendoprothetik.

In dem letzten Block des ersten Tages wurden alle wichtigen Themen der Knieendoprothetik abgehandelt.

Am Abend des ersten Tages bestand ausreichend Möglichkeit, mit den Referenten und Kollegen aus ganz Europa ungezwungen ins persönliche Gespräch zu kommen.

Der nächste Tag startete mit einem Block zu den OP-Techniken bei der primären Knie-TEP, wo ausführlich die Vor- und Nachteile einer Femur vs. Tibia-first Technik sowie die Korrektur der wichtigsten Fehlstellungen herausgearbeitet wurden, was zu einer konträren Diskussion führte.

In einer sich anschließenden Videodemonstration wurden sehr anschaulich und praxisnah die OP-Techniken vertieft.

Der zweite Vortragsblock des Tages beschäftigte sich sowohl mit gesundheitsökonomischen Aspekten als auch mit neueren Entwicklungen wie der vorderen Kreuzband erhaltenden KTEP und dem kinematischen Alignement.

Sehr interessant waren die biomechanischen Überlegungen von Herrn Prof. Catani, und Prof. Victor, welche in die Entwicklungen des Journey II Knies einflossen.

Den Abschluss des hervorragend gelungenen Kurses bildete ein Diskussionsblock rund um die schmerzhafte KTEP.

Danke an die Organisatoren für den hervorragenden Kurs und der NOUV für die Möglichkeit der Teilnahme!

Dr. med. Thomas Lütke

The 1st EKS Spring Training Course was held from the 31st March to 1st April 2016 at the Maritim proArte Hotel in Berlin. The congress president was Professor Carsten Perka from Charite University Hospital.

The weather was sunny with a cool breeze throughout the 2 days. The location of the course was in Friedrichstrasse, a major cultural and shopping street in central Berlin and within walking distance of the Brandenburg Gate and the Berlin Wall.

I was honoured to be invited to this course by Professor Perka. The faculty consisted of renowned arthroplasty surgeons from Europe and the participants consisted of residents, fellows and surgeons from across Europe, North America as well as Asia. 

The main theme of the course was on “Principles in the management of osteoarthritis of the knee”. There were didactic lectures, practical sessions, video presentations as well as case presentations by the faculty. Of particular note was the practical session on knee osteotomies conducted on the first day. X-rays of the knees were printed out on paper for each participant and we were brought through the detailed pre-operative planning of knee osteotomies using the Miniaci method. The faculty walked around the room giving pointers as well as answering any questions. A very personal touch indeed. 

The video presentations and case presentations were useful and I could tell much effort went into putting together the presentations and I gained many tips and pointers from the presentations as well as the advice given out by the faculty.

The organisers lived up to their reputation as great hosts with a course dinner at the end of the first day. It was held at Habel am Reichstag, a short walk away from the course venue. There, we were treated to a sumptuous spread of traditional berlin food and had the chance to interact on a more personal level with the faculty and participants.

Overall, I enjoyed the entire course, having been exposed to a good array of scientific updates as well as having the chance to acquaint myself with the orthopaedic fraternity in Europe. The course was a success and definitely something I would encourage my colleagues to attend. I would like to thank the course organisers for their hard work and their kind hospitality. 

Dr Chew Chee Ping
Singapore General Hospital (SGH), Singapore
31st March -1st April 2016

Dank des Reisestipendiums der Norddeutschen Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung e. V. (NOUV) war es mir möglich am 12. Kongress der European Hip Society in München  eilzunehmen.

Auf Grund des interessanten Programms und der vielfältigen internationalen Austauschmöglichkeiten hatte diese Veranstaltung mein spezielles Interesse geweckt.

Die Rahmenbedingungen der Veranstaltung waren herausragend. Mit dem Internationales Congress Center München war ein Tagungsort gewählt der nicht nur eine hervorragende Ausstattung sondern auch eine offene Atmosphäre zum Austausch mit nationalen und internationalen Kollegen sowie der Industrie geschaffen hat. 

Das wissenschaftliche Programm war ebenfalls äußerst interessant gestaltet. Der erste Kongresstag begann hier mit instruktiven Sitzungen zu den Basics der Hüft TEP Implantation bezüglich Zugangsmorbiditäten, Kriterien der Korrekten Implantation und Lagekontrolle.  Insbesondere die Session zu den mittel- und langfristigen Ergebnissen zum Beispiel bei Patienten mit Dysplasiecoxarthrose oder ankylosierender Coxarthrose waren hier besonders interessant.

In der Sitzung zur primären Hüftendoprothetik wurden unterschiedliche Strategien zur Verminderung des Blutverlustes vorgestellt und rege diskutiert. Auch einzeitig bilaterale  Versorgungskonzepte bei gesunden Patienten wurden mit guten Frühergebnissen vorgestellt. Ein weiterer Aspekt, der wie die bilateralen Versorgungskonzepte immer wieder vorgestellt und diskutiert wurde war die Entlassung am selben Tag nach Hüftendoprothetik. Die Chancen und Komplikationsmöglichkeiten dieser Vorgehensweisen wurden konstruktiv im Auditorium diskutiert. 

Auch hüftgelenkerhaltende Konzepte waren ein wichtiges Kongressthema und mit vielen Sitzungen vertreten. So wurden in der Arthroskopie Sitzung die Limitationen und Grenzen der Hüftarthroskopie diskutiert. Auch Ergebnisse bei arthroskopischen Grenzindikationen wie azetabulärer Retroversion und femoraler Retrotorsion wurden mit guten Frühergebnissen vorgestellt, jedoch auch kritisch im Kontext diskutiert. Einen Höhepunkt stellte der Hands-on Hip Arthroscopy Course im Arthrolab München dar. Hier wurden von renommierten Kollegen die Basics, Tipps und Tricks der Hüftarthroskopie nahegebracht. Im Wet-Lab konnten die unterschiedlichen Techniken der Labrum Refixation und Cam Resektion praktisch angewandt werden. Auch fortgeschrittene Techniken wie ein Labrumersatz wurden diskutiert.

Insgesamt zeigte sich der von Prof. Siebert organisierte Kongress als voll Erfolg durch die Mischung aus einem interessanten wissenschaftlichen Programm, renommierten Referenten und die vielfältigen Austauschmöglichkeiten mit nationalen und internationalen Kollegen.

Ich bedanke mich bei dem Organisationsteam für einen hervorragenden Kongress der European Hip Society und bei der NOUV für das Ermöglichen der Teilnahme.

Dr. med. David Krüger

Dank eines Reisestipendiums der NOUV durfte ich vom 6. - 9. September 2016 am 12. Kongress der European Hip Society in München teilnehmen. Kongresspräsident war Prof. Dr. Werner Siebert aus der Orthopädischen Vitos Klinik Kassel. Das Komitee bestand aus anerkannten Orthopäden/ Chirurgen aus Europa. Die Teilnehmer der Vortragsreihen sowie ePoster- Präsentationen kamen zum Teil sogar aus Nord- und Südamerika, Asien sowie vom afrikanischen Kontinent. Austragungsort war das International Congress Center (ICM) Messe München GmbH mit kurzer Distanz zu einigen Hotels.

Das internationale sowie interaktive Programm mit spannenden Symposien, Vorträgen über aktuelle Studien und Paper, ePoster- Präsentationen und Workshops (Hüftsonografie sowie „Hands on Hip“ Arthroskopiekurs) verstärkte nun mehr mein Interesse.

Hauptthemen des Kongresses waren die Endoprothetik sowie hüfterhaltende operative Maßnahmen, Kinderorthopädie, Traumatologie und Hüftarthroskopie. Außerdem wurden Vorträge zu Komplikationen der Endoprothetik, u.a. Infektionen sowie periprothetischen Frakturen und folgende Revisionen gehalten.

Mein absolutes Highlight war der Vortrag vom renommierten Prof. D. Reinhard Graf mit dem Thema „Wert und Nutzen der Sonografie der kindlichen Hüfte – eine lebenslange Erfahrung“. Anschließend wurde er als Ehrenmitglied der EHS ausgezeichnet.

Als kulturelles Schmankerl bestand am Abend des zweiten Tages die Möglichkeit am „Authentisch bayrischen Abend“ im Augustinerkeller teilzunehmen. Der Genuss des Augustiner Bieres und der bayrischen Küche wurde durch das kulturelle Programm der „Happy Bavarians“, einer berühmten bayrischen Showband, untermalt. Außerdem bot sich hier, zusätzlich zur täglichen Industrieausstellung, die Möglichkeit mit den nationalen sowie internationalen Kollegen ganz ungezwungen ins persönliche Gespräch zu kommen.

Es war ein sehr gelungener Kongress mit einem überaus anschaulichen und interessanten Programm. Nicht nur die Fallpräsentationen sondern auch die zahlreichen Diskusionen waren faszinierend und aufschlussreich. Sie gaben einen Einblick in die medizinischen Aspekte sowie Therapien über die deutschen und europäischen Grenzen hinaus. Die Interaktionen der einzelnen Kollegen sowie der Informationsaustausch über die eigenen Erfahrungen waren sehr lehr- und hilfreich. Ich kann diesen Kongress definitiv nur weiter empfehlen. Schade, dass der 13th EHS erst 2018 in Den Haag stattfindet.

Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren sowie allen fleißigen Helfern des 12th EHS in München.

Abschließend möchte ich mich recht herzlich bei Prof. Dr. Carsten Perka für die Einladung zu diesem hervorragenden Kongress bedanken.

Tina Müller

Assistenzärztin
Orthopädische Universitätsklinik Magdeburg